So hat es der verstorbene ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede vor dem Bundestag am 8. Mai 1985 formuliert.
Befreiung „von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“. Wir denken an die Toten des 2. Weltkrieges.
Es waren ungefähr:
65 Millionen Menschen. Davon mehr als die Hälfte aus der Zivilbevölkerung.
6,2 Millionen Deutsche
27 Million Menschen aus der Sowjetunion,
6 Millionen Menschen aus Polen, davon etwa 3 Millionen jüdisch
407.000 US-amerikanische Soldaten
560.000 Menschen aus Frankreich,
356.000 Menschen aus dem Vereinigten Königreich
413.000 Menschen aus Griechenland, davon 325.000 aus der Zivilbevölkerung 220.000 Menschen aus den Niederlanden, davon 105.000 jüdisch Und viele weitere Tote aus anderen Ländern.
Insgesamt 6 Millionen Jüdinnen und Juden
Über 220.000 Sinti und Roma
Mehrere Tausend Homosexuelle
Tausende Sozialdemokraten, Kommunisten und weitere Menschen, die widerstanden haben. 200.000 kranke und behinderte Menschen
Viele traumatisierten Menschen.
Soldaten. Männer. Frauen. Kinder.
Und auch die nachkommenden Generationen, die die Wunden fühlen – bis heute.
Wie kann so etwas geschehen?
Solch ein Verachten! Solch ein Töten! Wir ringen um Antworten.
Immer wieder – und vergeblich.
Das Erschrecken bleibt.
Und die Erkenntnis: Der Mensch ist fähig zu abgrundtief Bösem.
Auch wenn wir keine endgültigen Antworten auf die Fragen bekommen – wir müssen sie stellen.
Leidenschaftlich und hartnäckig. Um zu lernen, dem Bösen zu widerstehen, das immer wieder auftaucht.
Rassismus. Diese Angst vor dem Fremden.
Diese engstirnige Überheblichkeit.
Wir bitten dich für alle, die die Hoffnung auf Frieden einfach nicht aufgeben. Für die Juden, Christen, Muslime, Andersgläubige und Ungläubige –die nicht müde werden, nach der Gerechtigkeit zu suchen. Wir bitten für die Menschen, die heiter und unbefangen alle Vorurteile beiseiteschieben.Für die Menschen in unseren Regierungen, bei den Vereinten Nationen und Friedensgruppen, die an Alternativenzum Krieg glauben.